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Positionierung des Implantats über dem Brustmuskel

    implantatplatzierung_brustmuskel
    Die Abbildung zeigt die Implantatplatzierung über, teilweise unter und komplett unter dem Brustmuskel.

    Natürliches Ergebnis bei genug Brustgewebe

    Die Implantatplatzierung über (epipectoral, subglandulär) dem Brustmuskel (M. pectoralis major), kann bei ausreichendem Haut-Brust-Gewebe der Patientin, zu natürlich aussehenden Brüsten führen. Auf der anderen Seite kann durch diese Platzierung auch eine eindeutig pralle (“gemachte”) Brust entstehen. In erster Linie ist dies von der Wahl der Implantatgrösse abhängig. Man kann sagen, je grösser das Implantat und je dünner das bedeckende Haut-Brust-Gewebe, desto deutlicher treten bei dieser Implantatlage auch die Konturen des Implantats nach aussen.

    Bei dieser Implantatlage kann man noch zwei verschiedene Techniken unterscheiden:

    Die Platzierung ist hier zwischen Brustdrüse und Muskel (Faszie). Diese ist sicherlich die gängigste Form, da die Position des Implantats am eindeutigsten der des natürlichen Brustgewebes entspricht. Zudem ist der Aufwand der Operation am geringsten.

    Die Platzierung ist auch vor dem Brustmuskelgewebe, aber unter der oberen Muskelumhüllung (Faszie) eingebracht. Damit ist eine strenge Positionierung direkt vor dem Muskel verbunden. Die Befürworter dieser Technik sehen eine sicherere Positionierung und eine bessere Weichteilbedeckung des Implantats (Verhinderung eines Rippling).

    Unterschiedliche Brustimplantate
    Wie werden Brustimplantate am besten platziert?

    Anatomische Implantate über dem Brustmuskel wirken besonders natürlich

    Entscheidet man sich für ein anatomisches Implantat passender Grösse, sind bei entblösster Oberweite die Implantate kaum als solche zu erkennen. Das Ergebnis wirkt ausgesprochen natürlich, denn bei einer Platzierung des Implantats über dem Muskel wird die Bewegung der Brust am wenigsten beeinträchtigt. Dies gilt besonders bei der Verwendung von silikongefüllten Implantaten.

    Methode einfacher, weniger belastend

    Gegenüber der Positionierung unterhalb des Brustmuskels bieten sich Vorteile bei der Brust-OP: der Zugang und der Eingriff selbst ist einfacher,  im postoperativen Verlauf treten weniger Schmerzen auf und die Rekonvaleszenz ist kürzer. Heilen die Zugangswege für die Brust-OP optimal ab, entwickelt sich die Bindegewebshülle dünn und zart. Das Implantat liegt harmonisch im Gewebe, die Brust bleibt dadurch dauerhaft unauffällig und natürlich.

    Natürliche oder "pralle" Brüste: Je nach Implantatgröße geht beides

    Viele Frauen wünschen sich bei einer Brustvergrösserung mehr Fülle und eine ausgeprägtere Kontur in der Spalte zwischen den Brüsten. In diesem Fall kann man durch das Einsetzen grösserer Implantate über dem Brustmuskel überzeugende, deutlich erkennbare Ergebnisse erzielen. Ein “Pralles Dekolleté”.

    Bei der Hälfte der Brust-OPs wird das Kissen über dem Muskel plaziert

    Insgesamt gesehen, kann mit der Positionierung des Implantats über dem Brustmuskel ein natürliches und ästhetisches Ergebnis erzielt werden. Wobei diese Methode insbesondere dazu geeignet ist, der Brust deutliches Volumen zu geben und in ihrer Form zu heben. Derzeit findet eine Positionierung der Implantate über dem Brustmuskel eine Anwendung von 50 %.

    Beispiel für eine Implantatposition über dem Brustmuskel
    Brustvergrösserung_vorher_nachher_vor_OP
    Vor OP
    Brustvergrösserung_vorher_nachher_nach_OP
    3 Monate nach OP
    Vorteile
    • Natürliches Aussehen aber auch (je nach Wunsch) bekennende/offenbare Formgebung
    • Fühlbarkeit von natürlich bis “prall” möglich
    • OP ist am wenigsten schmerzhaft
    • Erholungsphase nach der OP ist am kürzesten
    • Geringes Risiko, dass das Brustimplantat seine Lage verändert (z.B. beim Sport, Arme über dem Kopf)
    • Fülle durch Implantatgrössen individuell steuerbar
    • Ausgeprägtere Kontur der Spalte zwischen den Brüsten (Busenbetonung)
    • Hervorragendes Resultat bei der Hebung von Hängebrüsten
    Nachteile
    • Ungünstigere Implantatabdeckung am oberen Brustkissenbereich
    • Höheres Risiko eines unnatürlichen Aussehens der Brust bei sehr schlanken Frauen durch sichtbare Implantatränder
    • Fraglich behauptetes höheres Risiko der Kapselfibrose
    • Tendenz des Durchhängens, wird insbesondere bei grösseren Implantaten im Verlauf der Zeit deutlicher als bei der Lage unter dem Brustmuskel
    • Bei geringerer Weichteildichte höheres Risiko von Faltenbildung (Rippling) und Dislokation in Form von Durchsacken (Bottoming out)